© Dr. Ludwig Neidhart, Augsburg 2017
1. Begriffsklärung und Einordnung
Die Bibel (von griech. ta hierá biblía = die heiligen Bücher“) oder Heilige Schrift ist, wie der Name schon sagt, eine kleine Bibliothek. Die Bibel besteht aus zwei Teilen, dem Alten Testament (AT) und dem Neuen Testament (NT), und sie umfasst nach katholischer Festlegung insgesamt 73 Schriften, von denen 46 zum Alten Testament und 27 zum Neuen Testament gehören. Die Bibel wird auch mit Recht auch „das Buch der Bücher“ genannt, denn sie ist das am weitesten verbreitete Buch der Welt: kein Buch ist in so viele Sprachen übersetzt wie sie (siehe Kap. 8) und von keinem anderen sind mehr Exemplare in Umlauf gebracht worden: insgesamt wohl über 3 Milliarden (über 2,5 Milliarden Exemplare allein zwischen 1815 und 2000).
(Proto- und Deutero-)Kanonisch und apokryph. Diese genannten 73 Schriften gelten für die kath. Kirche als kanonisch (von griech. „Kanon“ = Richtschnur, was wiederum von hebr. qanäh=Messstab, Schilfrohr abgeleitet ist), d.h. als maßgebend für den Glauben, als wichtigste Quelle der göttlichen Offenbarung und vor allem als Zeugnisse für die wichtigsten Gotteserfahrungen der Menschheitsgeschichte, die für die Konstitution des wahren Glaubens grundlegend waren und sind. Die evangelischen Kirchen und das Judentum erkennen 7 von den 46 Schriften des katholischen AT nicht als kanonisch an ...
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