In den Kommentaren vieler Protestanten in Sozialen Medien ist zu lesen, dass alle Christen denselben Heiligkeits- und Seligkeitsgrad hätten. Einer von ihnen verwies dabei auf dieses Wort Jesu in Lk 11,27:
„Gewiss, glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen.“
Und genau das stimmt nicht:
Jesus spricht gemäß Lk 11,27 nicht vom Seligkeitsgrad, den angeblich alle gläubigen Christen in gleichem Maße hätten, sondern von der Seligkeit, die sie alle haben. Jesu Worten zufolge sind alle gläubigen Christen, die Gottes Wort hören und befolgen, selig. Dass aber alle wahren Christen den gleichen Seligkeitsgrad hätten, darüber äußert sich Jesus ganz einfach nicht.
Da Jesus gemäß Lk 11,27 nicht vom Seligkeitsgrad spricht, so ist aus seinen Worten nicht ersichtlich, dass alle gläubigen Christen denselben Seligkeitsgrad hätten und damit auf derselben Stufe miteinander stünden. Dieser Sachverhalt ist hier völlig offen, so dass keiner sagen kann, dass jeder, der das Wort Gottes hört und befolgt, auf derselben Stufe mit den übrigen Wort-Gottes-Befolgern stünde, vor allem vor dem Hintergrund, dass nicht alle, die das Wort Gottes hören und befolgen, es in gleichem Maße hören und befolgen, weshalb der Apostel Paulus ausdrücklich zwischen den in der Heiligkeit unvollendeten Gerechten und den in der Heiligkeit vollendeten Gerechten unterscheidet. In Hebr 12,22-24 schreibt er:
„Ihr seid vielmehr hingetreten … zum himmlischen Jerusalem … zu den Geistern der vollendeten Gerechten …“
Paulus spricht hier von diesen Himmelsbewohnern nicht als von „den vollendeten Gerechten“, sondern als von „den Geistern der vollendeten Gerechten“, um sie zu unterscheiden von dem, was sie jetzt im Himmel sind, nämlich Geister, und von dem, was sie einst auf Erden waren, nämlich vollendete Gerechte, womit er impliziert, dass es auf der Erde auch unvollendete Gerechte gibt, d.h. Gerechte, die im Gegensatz zu den vollendeten Gerechten in ihrer Heiligkeit unvollendet sind, weshalb er die unvollendeten Gerechten mahnt:
„Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, wollen wir uns von aller Befleckung des Fleisches und auch des Geistes reinigen und unsere Heiligung in der Furcht Gottes vollenden.“ (2 Kor 7,1)
Somit sind die vollendeten Gerechten aufgrund ihrer vollkommenen Befolgung des Wortes Gottes seliger als die unvollendeten Gerechten aufgrund ihrer unvollkommenen Befolgung, und stehen aufgrund dessen auf einer höheren Stufe als die unvollendeten. Und selbst unter den unvollendeten Gerechten gibt es Abstufungen, weil unter ihnen die einen das Wort Gottes besser befolgen als die anderen:
1. Beispiel: Es gibt sog. unvollendete Gerechte, Protestanten, die Katholiken wegen ihres katholischen Glaubens hassen und verachten, weshalb sie sie nonstop angreifen, diskriminieren, erniedrigen, beschimpfen und beleidigen und allerlei Lügen über sie erfinden und verbreiten, und damit Gottes Wort, seine Gebote, brechen! Dann gibt es unvollendete Gerechte, Katholiken nämlich, die so etwas Böses umgekehrt überhaupt nicht tun. Diese unvollendeten Gerechten, die Katholiken, sind aus diesem Grund seliger und auf einer weit höheren Stufe als die erstgenannten „unvollendeten Gerechten“, besagte Protestanten, die noch zutiefst fleischlich sind.
2. Beispiel: Es gibt sog. „unvollendete Gerechte“, Protestanten, die gegenüber Katholiken auf angebliche und tatsächliche Verbrechen anderer Katholiken verweisen, um auf diese Weise ihre Kirche schlecht zu machen und sie auf diese Weise zu diskriminieren, während sie die Verbrechen in ihren eigenen Reihen, zum Beispiel Kindesmissbrauch, verschweigen, und damit Gottes Wort, seine Gebote, brechen! Dann gibt es unvollendete Gerechte, Katholiken nämlich, die so etwas Böses umgekehrt überhaupt nicht tun. Diese unvollendeten Gerechten, die Katholiken, sind aus diesem Grund seliger und auf einer weit höheren Stufe als die erstgenannten sog. „unvollendeten Gerechten“, besagte Protestanten, die noch zutiefst fleischlich sind!
3. Beispiel: Es gibt sog. „unvollendete Gerechte“, Protestanten, die Katholiken in Diskussionen, wenn diese ihnen biblisch überlegen sind, die Nächstenliebe, den Glauben an Jesus Christus und die Zugehörigkeit zu ihm absprechen und sie des Hasses bezichtigen, um sie auf diese Weise vor anderen schlecht zu machen und zu erniedrigen und zu verletzen und dadurch Streit, Krieg und Konflikte auszulösen, und damit Gottes Wort, seine Gebote, brechen! Dann gibt es unvollendete Gerechte, Katholiken nämlich, die so etwas Böses umgekehrt überhaupt nicht tun. Diese unvollendeten Gerechten, die Katholiken, sind aus diesem Grund seliger und auf einer weit höheren Stufe als die erstgenannten sog. „unvollendeten Gerechten“, besagte Protestanten, die noch zutiefst fleischlich sind!
4. Beispiel: Es gibt sog. „unvollendete Gerechte“, Protestanten, die sich über die Engel, Maria und die vollendeten Gerechten, die Heiligen, erheben und sie deshalb nonstop erniedrigen und klein und gering und bedeutungslos machen. Sie selbst wollen die Größten im Universum sein. Dann gibt es noch unvollendete Gerechte, Katholiken nämlich, die so etwas Böses überhaupt nicht tun, sondern sich über ihre Vollendung und ihre vollständige Heiligkeit freuen. Diese unvollendeten Gerechten, die Katholiken, sind aus diesem Grund seliger und auf einer weit höheren Stufe als die erstgenannten sog. „unvollendeten Gerechten“, besagte Protestanten, die noch zutiefst fleischlich sind.
Wie wir sehen, gibt es die unterschiedlichsten Seligkeits- und Heiligkeitsgrade, die sich aus der jeweiligen Befolgung des Wortes Gottes, der heiligen Gebote, ergeben. Nehmen wir uns als unvollendete Gerechte die vollendeten Gerechten, die Heiligen, zum Vorbild, und nicht besagte Protestanten, die aufgrund ihres Hochmuts und Solzes und ihrer Bosheit noch zutiefst fleischlich sind!