Wenn man sich mit Prophezeiungen beschäftigt, darf man keine einzige Prophezeiung überfliegen oder oberflächlich lesen. Denn das kann sehr gefährlich werden, da jede falsch verstandene Prophetie Gefahren in sich birgt. Das beste Beispiel sind unsere jüdischen Mitmenschen. Sie haben die messianische Prophetie des Alten Testaments von Anfang an falsch verstanden; sie verstehen den dort angekündigten Messias als politischen Führer und Befreier. Dieses falsche Verständnis der alttestamentlichen Prophetie wird der biblischen Prophetie nach zur Folge haben, dass sie auf einen falschen Messias hereinfallen werden, weil er jene Attribute aufweisen wird, die ihrem falschen Prophetie-Verständnis entsprechen! Bei diesem falschen Messias, auf den sie leider hereinfallen werden, wird es sich um den Antichristen, das erste Tier der Johannesoffenbarung, handeln.
Und so muss jede einzelne Prophezeiung genauestens bis ins letzte Detail analysiert werden, damit keine Fehler entstehen. Das kann einem sonst sogar das Leben oder das ewige Heil kosten, je nach dem Inhalt der jeweiligen Prophezeiung.
So könnte auch die folgende prophetische Aussage Schwester Lucias beim oberflächlichen Lesen falsch verstanden werden. Ihre Prophetie lautet:
„Maria hat sowohl meinen Cousins wie mir gesagt, dass sie der Welt die letzten Heilmittel gebe: Den Rosenkranz und die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens. Und da dies die letzten Heilmittel sind, heißt es, dass es keine anderen geben wird. Gott bietet uns das letzte Mittel des Heils an, seine heiligste Mutter. Wenn wir dieses letzte Mittel abweisen, werden wir die Verzeihung des Himmels nicht mehr erlangen. Sehen Sie, Pater, die Muttergottes hat in diesen letzten Zeiten, in denen wir leben, dem Rosenkranzgebet eine neue Wirksamkeit gegeben. Auf diese Weise gibt es kein Problem, sei es zeitlicher Art oder vor allem geistlicher Art, … so schwierig es auch sei, das wir nicht durch das Gebet des Rosenkranzes lösen könnten. Mit dem Rosenkranz werden wir uns retten, wir werden uns heiligen, wir werden unseren Herrn trösten und viele Seelen retten.“
Das letzte Mittel des Heils ist dieser Prophetie nach die Muttergottes im Zusammenhang mit dem täglichen Rosenkranz und der Verehrung ihres Unbefleckten Herzens, heißt es. Wenn wir – das gesamte katholische Volk – dieses Mittel nicht nutzen würden, würden wir die Verzeihung unserer Sünden und somit das Heil „nicht mehr erlangen“. Oberflächlich betrachtet, ist das eine Irrlehre, da unser Heil nach der Lehre der katholischen Kirche weder vom Rosenkranz, noch von der Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens abhängig ist. Doch genau diese oberflächliche Betrachtung dieser Prophetie Schwester Lucias könnte dazu führen, dass man den Rosenkranz und die Herz-Mariä-Verehrung wie ein Sakrament betrachtet, ohne das unser Heil nicht gewährleistet wäre. Doch die Vergebung unserer Sünden und damit unser Heil hängt nicht vom Rosenkranz und der Herz-Mariä-Verehrung ab, sondern von einer ordnungsgemäßen Beichte. Sie ist ein Sakrament und wirkt unabhängig vom Rosenkranz und der Herz-Mariä-Verehrung! Wir sehen also, dass jede Prophezeiung immer im katholischen Kontext gelesen werden muss!
Und so ist hier von etwas ganz anderem die Rede, als man bei oberflächlicher Betrachtung meinen könnte! Hier wird eine kommende Zeit prophezeit, in der das Beichtsakrament nicht mehr gespendet werden wird, was auf eine große Katastrophe hinweist, in die die Kirche hineingeraten wird! Die Geistlichen werden keine Beichte mehr spenden, aus welchen Gründen auch immer! Nur die Muttergottes als die in 1 Mo 3,15 und Offb 12 verkündete Feindin Satans kann jene von Satan und seinen Dämonen bewirkten Umstände verhindern, die dazu führen werden, dass das Beichtsakrament weltweit nicht mehr gespendet wird. Nur insofern ist Maria das letzte Mittel des Heils! Durch sie wird uns das Beichtsakrament in unserer Zeit ermöglicht! Ohne sie nicht!
Greifen wir daher zu diesem letzten Mittel, damit uns das Beichtsakrament nicht genommen wird! Beten wir, wie gefordert, täglich den Rosenkranz und praktizieren wir die Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens, besonders durch die von Unserer Lieben Frau von Fatima verlangte Praktizierung der fünf Herz-Mariä-Sühnesamstage! Das ganze katholische Volk muss daran teilnehmen! Anders wird das prophezeite Unglück gemäß Schwester Lucia nicht verhindert werden können!