Das folgende Vorzeichen des Dritten Weltkrieges ist meines Wissens noch unbekannt; es wurde unter anderem von Unserer Lieben Frau von Fatima angekündigt, wurde aber bisher falsch verstanden und zeitlich falsch zugeordnet. Die Muttergottes prophezeite 1917 in Fatima:
„Der Krieg (1. Weltkrieg) geht seinem Ende entgegen. Wenn man aber nicht aufhört, Gott zu beleidigen, wird unter dem Pontifikat von Papst Pius XI. ein anderer, schlimmerer beginnen. Wenn ihr eine Nacht von einem unbekannten Licht erhellt seht, dann wisst, dass dies das große Zeichen ist, das Gott euch gibt, dass Er die Welt für ihre Missetaten durch Krieg, Hungersnot, Verfolgungen der Kirche und des Heiligen Vaters bestrafen wird.“
Im ersten Satz ist auf das Ende des Ersten Weltkrieges hingewiesen, der im Jahr darauf, 1918, endete. Dann wird vor dem Zweiten Weltkrieg gewarnt, der etwa 21 Jahre danach ausbrach. Gleich nach der Ankündigung des Zweiten Weltkrieges ist von einem Himmelszeichen als einem Vorzeichen die Rede:
„Wenn man aber nicht aufhört, Gott zu beleidigen, wird … ein anderer, schlimmerer (Krieg) beginnen. Wenn ihr eine Nacht von einem unbekannten Licht erhellt seht, dann wisst, dass dies das große Zeichen ist, das Gott euch gibt, dass Er die Welt für ihre Missetaten durch Krieg, Hungersnot, Verfolgungen der Kirche und des Heiligen Vaters bestrafen wird.“
Bei dem Vorzeichen handelt es sich um ein unbekanntes Licht, das in einer Nacht erscheint und die Nacht erhellt. Dieses Licht sei ein großes Zeichen Gottes. Im Allgemeinen ist man der Meinung, dass es sich dabei um jenes feuerrote Nordlicht gehandelt habe, das im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges in der Nacht vom 24. auf den 25. Januar 1938 in ganz Europa, in Nordamerika und sogar in Nordafrika zu sehen war.
Wenn wir den prophetischen Text jedoch genau lesen, dann stellen wir fest, dass es sich dabei um eine Fehlinterpretation handelt. Zunächst ist festzustellen, dass ein Nordlicht, mag es an sich noch so außergewöhnlich sein, kein „unbekanntes Licht“ ist, sondern ein Licht, das bekannt ist. Als zweites ist festzustellen, dass das „unbekannte Licht“ textlich nicht dem Zweiten Weltkrieg zugeordnet ist, der im Satz davor erwähnt ist, sondern auf die angekündigten Geschehnisse, die danach prophezeit werden:
„Wenn ihr eine Nacht von einem unbekannten Licht erhellt seht, dann wisst, dass dies das große Zeichen ist, das Gott euch gibt, dass Er die Welt für ihre Missetaten durch Krieg, Hungersnot, Verfolgungen der Kirche und des Heiligen Vaters bestrafen wird.“
Das hat mit dem einen Satz zuvor angekündigten Zweiten Weltkrieg nichts mehr zu tun, wie auch der Inhalt dieser Prophezeiung selbst bezeugt, da der Heilige Vater weder während des Zweiten Weltkrieges, noch danach verfolgt wurde. Das ist ein Detail, das darauf hinweist, dass sich dieser prophetische Satz auf die Zukunft bezieht: Ein unbekanntes Licht in einer Nacht sei das Vorzeichen eines Weltkrieges (die Welt würde von Krieg heimgesucht), von Hungersnot und „Verfolgungen der Kirche und des Heiligen Vaters“. Über die Verfolgungen des Heiligen Vaters liegen uns einige traditionelle katholische Prophezeiungen vor, die unter anderem besagen, dass er infolge einer kommunistischen Revolution in Italien aus Rom flüchten wird, und zwar innerhalb des Jahres, in dem den traditionellen katholischen Prophezeiungen zufolge der Dritte Weltkrieg ausbrechen soll:
„In Italien wird sich der Kommunismus erheben, um Rom, das Herz der Christenheit, zu erobern …“ (Barbara Becher / Schwester Dolorosa)
„(Frage an Pater Pio:) ‚Padre, werden auch wir die Kommunisten an der Macht haben?“ – „Sie werden sie überraschend erreichen … ohne Schwertstreich … Wir werden sie über Nacht an der Macht sehen.“
„Der Vatikan wird von kommunistischen Revolutionären gestürmt werden. Sie werden den Papst verraten. Italien wird einen großen Umsturz erleben und durch eine große Revolution gereinigt werden.“ (Elena Leonardi, 1970er Jahre)
„Was ich gesehen habe ist fürchterlich! Werde ich das sein oder einer meiner Nachfolger? Ich weiß es nicht. Mit Sicherheit kann ich nur sagen: Ich habe den Papst aus dem Vatikan fliehen sehen und dabei trat er auf die Leichen seiner Priester. Sagt es niemanden, solange ich lebe.“ (Hl. Papst Pius X., 1910)
„Der Papst wird nicht in Rom sein können, man wird ihn verfolgen und er wird sich verstecken müssen.“ (Muttergottes, Garabandal)
Demnach ist es keineswegs der Zweite Weltkrieg, den die Gottesmutter in ihrer Prophezeiung von 1917 in Fatima im Sinn hat, sondern der Dritte, dem die Verfolgung des Heiligen Vaters vorausgehen wird. Bestätigt wird das von weiteren traditionellen katholischen Propheten, die dasselbe unbekannte Himmelslicht prophezeien, wie die Gottesmutter 1917 in Fatima. Mönch Hepidanus von St. Gallen (11. Jh.):
„Aber es wird bald ein Tag anbrechen, da wird ein Licht aufgehen um Mitternacht im Norden und heller strahlen wie die Mittagssonne des Südens. Und der Schein der Sonne wird verbleichen vor jenem Lichte.“
Also auch Hepidanus zufolge handelt es sich um ein Licht, das in der Nacht, genau genommen „um Mitternacht“, erscheint. Das deckt sich also mit der Prophezeiung Unserer Lieben Frau von Fatima: „Wenn ihr eine Nacht von einem unbekannten Licht erhellt seht“. Auch wenn es nach Hepidanus im Norden erscheint, kann es sich gemäß Unserer Lieben Frau von Fatima nicht um ein Nordlicht handeln, da es ein uns unbekanntes Licht wäre. Zudem kann ein Nordlicht unmöglich „heller strahlen wie die Mittagssonne des Südens“. Da es sich um ein „unbekanntes Licht“ handelt, ist auch ein Komet oder ein sonstiger der Wissenschaft bekannter Himmelskörper auszuschließen. Es ist etwas, das der Wissenschaft völlig unbekannt ist.
Wir haben von Hepidanus vernommen, dass das besagte Licht, das um Mitternacht aufleuchtet, heller als „die Mittagssonne des Südens“ sein wird. Das bedeutet, dass dieses Licht, da es heller als „die Mittagssonne des Südens“ ist, die Nacht zum Tage machen wird. In jener Nacht würde es gemäß Hepidanus durch dieses Licht taghell werden. Auch das korrespondiert mit der Prophezeiung Unserer Lieben Frau von Fatima, wonach das unbekannte Licht die Nacht erhellt: „Wenn ihr eine Nacht von einem unbekannten Licht erhellt seht …“ Somit müssen wir davon ausgehen, dass sowohl der Mönch Hepidanus als auch die hl. Jungfrau wirklich dasselbe Licht in der Nacht meinen, von dem auch der hl. Don Bosco spricht:
„Es war eine dunkle Nacht. Die Leute konnten nicht mehr unterscheiden, welche Gräben die Straße halte, um zu ihren Ländern zurückzukehren. Da erschien am Himmel ein sehr glänzendes Licht wie am Mittag. Unterdessen sah man eine Menge Männer, Frauen, Greise, Mönche, Nonnen, Priester mit dem Papst an der Spitze aus dem Vatikan heraustreten, aufgestellt wie in einer Prozession.“
Auch hier erscheint „am Himmel ein sehr glänzendes Licht wie am Mittag“, und ebenfalls in der Nacht, wie nach Hepidanus und Unserer Lieben Frau von Fatima. Wenn es gemäß unserem Heiligen in jener Nacht so hell scheint wie am Mittag, dann bedeutet auch das, dass es die Nacht zum Tage macht. Es ist also dasselbe Licht, von dem Hepidanus und die Gottesmutter sprechen.
Im Zusammenhang mit diesem Licht prophezeit der Heilige die Flucht des Papstes aus dem Vatikan (an anderer Stelle seiner Prophezeiung spricht der Heilige ausdrücklich von der Verbannung des Papstes). Wenn die Gottesmutter in Fatima prophezeit, dass dieses Licht die Verfolgung des Heiligen Vaters ankündigt, so müsste es folglich vor der vom hl. Don Bosco prophezeiten Papstflucht mitten in einer Nacht erscheinen, demzufolge spätestens im Kriegsjahr, in dem die Papstflucht stattfinden soll. Von diesem Himmelslicht dürfte auch unser Seher Sepp Wudy (1914) sprechen:
„Mit dem Glauben geht es bergab, und alles wird verdreht. Kennt sich niemand mehr aus. Die Oberen glauben schon gar nichts mehr, die kleinen Leut werden irre gemacht. In der Kirche spielen sie Tanzmusik, und der Pfarrer singt mit. Dann tanzen sie auch noch, aber draußen wird ein Himmelszeichen stehen, das den Anfang vom großen Unheil ankündigt. Es steht gegen Norden ein Schein, wie ihn noch niemand gesehen hat, und dann wird ringsum das Feuer aufgehen.“
Zunächst ist von dem Glaubensabfall die Rede, der seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil immer größere Kreise zieht und von der die Kirchenobrigkeit betroffen ist, die ja selbst die Ursache dieser Krise ist, weil sie von der katholischen Religion abgefallen ist und an seine Stelle einen andere katholische Religion predigt und verkündet, die sie als die echte propagiert und die tatsächlich echte verneint und ablehnt. Anschließend sieht der Seher einen Party-“Gottesdienst“, in dem Tanzmusik gespielt und danach getanzt wird. Während der Tanzveranstaltung in einem solchen Pseudo-Gottesdienst würde das von Wudy vorhergesehene Himmelszeichen erscheinen, „das den Anfang vom großen Unheil ankündigt.“ Dieses Himmelszeichen ist der genannte Schein, „wie ihn noch niemand gesehen hat“. Auch erscheint er, wie bei Hepidanus, im Norden. Auch nach Wudy kündigt das Licht, wie auch gemäß der Prophezeiung der Gottesmutter, den „Anfang vom großen Unheil“ an, dessen Vorzeichen es ist. Wudy erklärt des Weiteren, dass es sich um einen „Schein“ handelt, „wie ihn noch niemand gesehen hat“. Auch diese Formulierung lässt darauf schließen, dass dieses Licht, wie gemäß Hepidanus, „heller strahlen“ wird „wie die Mittagssone des Südens“, da wir ja die Mittagssone des Südens kennen. Aber diesen Schein, so Wudy, kennt niemand, so hell leuchtend wird er sein.
Das unbekannte Licht, das heller strahlt als die Mittagssonne des Südens und um Mitternacht erscheint und die Nacht zum Tage macht, müsste meiner Einschätzung nach kurze Zeit vor der Flucht des Papstes erscheinen. Es ist gemäß der traditionellen katholischen Prophetie zufolge wohl eines der letzten Vorzeichen des Dritten Weltkrieges, vor dem die Gottesmutter 1917 in Fatima gewarnt hat, und der keineswegs durch die Welt-, Völker- und Menschenweihen Papst Johannes Pauls II. abgewendet ist, auch nicht durch die kürzlich stattgefundene Weihe Papst Franziskus'., wie einige irrtümlich meinen.