Maria wird von den antimarianischen Protestanten klein, gering und bedeutungslos gemacht. Das ist nun das genaue Gegenteil von dem, was uns die Heilige Schrift bezeugt. Maria sprach:
„Hochpreist meine Seele den Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter; er schaute gnädig herab auf die Niedrigkeit seiner Magd … Große Dinge hat an mir getan der Mächtige, und heilig ist sein Name.“ (Lk 1,46-49)
Maria sieht, dass Gott ihre Niedrigkeit beseitigt und sie groß gemacht hat, indem er sie zur Mutter seines göttlichen Sohnes gemacht hat. Diese Tatsache wird umso deutlicher, wenn wir diese Aussage im Zusammenhang mit Lk 1,52 sehen, wo Maria sagt: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ Gott hat sie also erhöht und groß gemacht, größer als die Machthaber, weshalb sie, wie sie weiterhin sagt, von allen christlichen Generationen seliggepriesen würde: „siehe, von nun an werden mich alle Geschlechter glückselig preisen.“ (Lk 1,48) Maria war also ursprünglich eine einfache jüdische und gläubige Frau ohne irgendeinen gesellschaftlichen Stellenwert. Sie war gesellschaftlich gesehen eine Frau, wie jede andere gläubige jüdische Frau, ohne jegliches Ansehen, doch ab jetzt, seit sie die Mutter des HERRN ist, nicht mehr; ab jetzt ist sie durch den in ihr Mensch gewordenen Gott groß, ab jetzt ist sie eine ganz besondere Frau und ein ganz besonderer Mensch, ein Mensch mit großem Ansehen, welches das Ansehen der weltlichen Machthaber weit überragt. Diese ihre Größe wird vom Heiligen Geist bestätigt, indem er Elisabeth zu ihr sagen lässt:
„Gepriesen und gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen … Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?!“ (Lk 1,42-43)
Der Heilige Geist lässt Elisabeth erkennen, dass Maria größer ist, als alle anderen Frauen, ja so viel größer als sie, dass sie sich im Lichte des Heiligen Geistes selbst nicht als würdig betrachtet, von ihr besucht zu werden. Genau das, was der Heilige Geist Elisabeth erkennen lässt, wird, wie bereits aufgezeigt, von ihm nochmal in Apg 1,14 verdeutlicht:
„Diese alle (die Apostel) verharrten einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“
Der Heilige Geist nennt hier die Gruppe der gläubigen und heiligen Frauen, erwähnt Maria aber gesondert. Da gibt es also auf der einen Seite die Gruppe der gewöhnlichen gläubigen und heiligen Frauen, und auf der anderen Seite Maria, die nicht zu ihnen gehört. Der Heilige Geist lässt sie in ihrer Gruppe nicht untergehen, wie z.B. Maria Magdalena, nimmt sie deshalb aus ihrem Kreis heraus, erhebt sie auf diese Weise über sie und bezeichnet so ihre Größe, Einzigartigkeit und Besonderheit. Demzufolge ist Maria – erhoben über alle Frauen – ein einzigartiges leuchtendes Juwel, weshalb der Heilige Geist die hl. Elisabeth ausrufen ließ: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?!“ Dass Maria gemäß der Schrift aber nicht einfach nur bloß groß ist, und bloß größer ist, als alle anderen Frauen, sondern außergewöhnlich groß, enthüllt noch einmal Lk 1,43 auf andere Weise, wo steht, dass Elisabeth sich nicht würdig sah, von der Mutter ihres HERRN besucht zu werden. Denn Elisabeth war nach Lk 1,6 eine vollendete Gerechte, eine vollendete Heilige, die vor Gott „untadelig in allen Geboten und Satzungen des HERRN“ wandelte. Wenn also Maria sogar größer ist, als eine vollendete Gerechte, die aus ihrem Glauben heraus „untadelig in allen Geboten und Satzungen des HERRN“ wandelte, dann ist sie erst recht größer als wir normalen Gläubigen, die wir keineswegs untadelig vor Gott wandeln, wie das die hl. Elisabeth getan hat! Doch damit hört das biblische Zeugnis über die Größe Mariens nicht auf; denn es geht weiter; in Joh 2,12 lesen wir:
„Darauf zog er nach Karphanaum, er und seine Mutter und seine Brüder und Jünger …“
Der Heilige Geist stellt hier durch den Apostel Johannes eine Rangordnung auf: Zuerst kommt Christus, dann seine Mutter und zuallerletzt Jesu Brüder und Jünger; denn nichts, was der Heilige Geist schreiben lässt, ist in der Bibel zufällig. Da er Gott ist, weiß er, was er tut! Nichts tut Gott unbewusst, alles hat seine Bedeutung; alles, was er tut, hat seinen Sinn und Zweck. Der Heilige Geist weist Jesus also den ersten Platz zu, und seiner Mutter den ersten Platz nach ihm, während er Jesu Brüdern und Jüngern den letzten Platz einräumt. Dieselbe Rangordnung sehen wir auch in Joh 19,25:
„Es standen bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena.“
Zuerst kommt wieder Jesus, dann wieder seine Mutter und anschließend die Jüngerinnen und gemäß Vers 26 auch der Apostel Johannes. Diese biblische Rangordnung behält die Katholische Kirche bei: Ganz oben steht Jesus Christus (zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist), dann kommt seine Mutter, und nach ihr kommen alle übrigen.
Wenn der Heilige Geist nun einen Teil der Jünger – die Apostel – in Apg 1,14 auf den ersten Platz stellt, dann nur, weil sie in der Kirche gemäß 2 Kor 5,20 an Christi Statt walteten, d.h. Christus durch sie in der Kirche regiert hat (vgl. Lk 10,16). Hier steht also wiederum Christus – in seinen Aposteln – am ersten Platz, und Maria, seine Mutter, wiederum am zweiten Platz, weil der Heilige Geist sie gemäß Apg 1,14 als eine ganz besondere christliche und heilige Frau kennzeichnet, die nicht zu den gewöhnlichen gläubigen und heiligen christlichen Frauen zählt. Wenn Maria dann ab Apg 1,15 nicht mehr erwähnt wird, außer noch einmal in Gal 4,4, dann hat das keine Bedeutung, weil der ihr vom Heiligen Geist bis Apg 1,14 zugewiesene erste Platz nach Christus, ihrem Kind, gewahrt bleibt.
Wenn also die antimarianischen Protestanten Maria erniedrigen und klein, gering und bedeutungslos machen und unter sich stellen, dann agieren sie gegen die Heilige Schrift, die Maria über uns gewöhnliche Christen und sogar über die vollendeten Heiligen und alle Machthaber stellt.