Dass Maria die Königin des Himmels ist, ist christliche Lehre, die aber von den antimarianischen Protestanten als vom antiken Heidentum entlehnt betrachtet wird. Sie haben seit dem 19. Jahrhundert, seit ihr Neo-Protestantismus existiert, nur noch antike heidnische Götter im Kopf, deren einst geglaubten Eigenschaften sie dann auf biblische Personen wie Maria übertragen. Weil das so ist, gibt es kein einziges historisches Dokument, das obige Behauptung belegen würde! Das hat man sich einfach so ausgedacht und kurzerhand für historisch erklärt! Hier wird also ein gedankliches Konstrukt für eine historische Tatsache gehalten! Kommen wir daher zur Realität: Die Katholischen Kirche entnimmt diese christliche Lehre nicht dem antiken Heidentum, mit dem sie nichts zu tun hat, sondern der Heiligen Schrift! Das Elterngebot 2 Mo 20,12 ordnet an, Vater und Mutter zu verherrlichen, was Christus nach Mt 5,17-18 allzeit erfüllt:
„Denkt nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Propheten aufzuheben, sondern in Erfüllung zu bringen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, wird nicht ein Jota oder ein einziges Häkchen vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen wird.“
Dieses Gebot, nach dem man den eigenen Eltern den eigenen Umständen und Möglichkeiten entsprechend das Allerbeste zukommen zu lassen hat, und zwar bis zur äußersten Neige, weil Gott keine halben Sachen will, sondern die Fülle, lässt keine andere Möglichkeit zu, als dass ein König seiner Mutter zu ihrer Verherrlichung dieses Allerbeste gibt, in diesem Fall das Königtum in seinem Reiche, weshalb wir genau das bei Salomon, dem mit Gottes Weisheit erfüllten ersten davidischen König sehen:
„Batseba (Salomons Mutter) ging dann zum König Salomon … Da erhob sich der König, ging ihr entgegen und verneigte sich vor ihr. Dann setzte er sich auf seinen Thron und ließ auch für die Königinmutter einen Thron hinstellen. Sie setzte sich zu seiner Rechten.“ (1 Kön 2,19)
Um das vierte Gebot bis zur Neige zur Erfüllung zu bringen, setzte König Salomon nicht eine seiner Frauen zur Königin seines Reiches ein, sondern seine Mutter, die seither zu seiner Rechten thronte. Seither war es etablierte jüdische Tradition, dass jeder davidische König im Hinblick auf das vierte Gebot seine eigene Mutter zur Königin einsetzte, die dann zu seiner Rechten thronte. Jesus Christus ist nach Lk 1,32 der Sohn Davids, der letzte und ewige davidische König, der, da er das davidische Königtum für alle Ewigkeit fortführt, zur vollständigen Erfüllung des Gebots diese schöne Tradition, die die eigene Mutter bis zur äußersten Neige verherrlicht, weiterführt, so dass es seine Mutter ist, die in Psalm 45 als die Königin seines himmlischen Reiches besungen wird:
„Die Königstöchter (die heiligen Frauen) stehen da in deinem Schmuck, die Königin zu deiner Rechten in Ofirgold …“ (Ps 45,10)
Denn in Hebr 1,8-9 wird uns mitgeteilt, dass dieser Psalm von Jesus Christus, dem König, handelt, der also als letzter und ewiger davidischer König die Königin zu seiner Rechten thronen hat, seine Mutter, was noch vor dem Hintergrund ersichtlich ist, dass die Korachiten als Tempelsänger, von denen dieser Psalm stammt und gesungen wurde, in der Zeit des davidischen Königtums lebten, in der die besagte davidische Königstradition etabliert war, und sie somit als prophetische Sänger vor dem Hintergrund dieser ihnen vertrauten etablierten Tradition die Mutter des Messias-Königs im Sinn hatten: Maria, die sie hier wie folgt besingen:
„Die Königstöchter stehen da in deinem Schmuck, die Königin zu deiner Rechten in Ofirgold, umgeben von bunter Pracht! Höre, Tochter, und siehe, und neige dein Ohr und vergiss dein Volk und deines Vaters Haus. Der König verlangt nach deiner Schönheit, denn er ist der Herr, dein Gott, und ihn betet man an. Die Töchter von Tyrus bemühen sich mit Gaben um deine Gunst, alle Reichen des Volkes. Ganz Herrlichkeit ist die Königstochter im Innern, mit goldenem Saume geziert, ist sie mit bunten Kleidern angetan. Hinter ihr her führt man Jungfrauen zum König; ihre Genossinnen bringt man zu dir! Sie werden herzu geführt unter Freude und Jubel, hineingeleitet in den Palast des Königs.“ (Ps 45,10-16)
Ein wunderschöner marianischer Psalm-Text, der uns sehr viel über die Königin, die Mutter des Königs Jesus Christus, sagt: Sie ist sehr schön und steht im Himmel da in ihrer Herrlichkeit und Glorie, ist „mit goldenem Saume geziert“ und „mit bunten Kleidern angetan“ und von „bunter Pracht“ umgeben. Man bemüht sich um ihre Gunst; und ihre Genossinnen, die Jungfrauen (heilige und heiligmäßige Ordensfrauen), führt man hinter ihr her; sie sind ihr Gefolge, das man zu Christus, dem König, und in seinen himmlischen Palast führt und bringt, und zwar „unter Freude und Jubel“! In Offb 12 taucht sie dann wieder auf:
„Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von 12 Sternen, und sie war gesegneten Leibes und schrie in Wehen und Schmerzen des Gebärens … Und der Drache stellte sich vor die Frau, um ihr Kind zu verschlingen, wenn sie gebären würde, und sie gebar ein Kind, einen Knaben, der alle Völker hirten wird mit eisernem Stabe.“ (Offb 12,1-5)
Maria ist mit der Sonne bekleidet; und diese Sonne, diese Quelle des Lichts, die sie bekleidet, ist Gott selbst, „denn Gott, der Herr, ist Sonne und Schild“ (Ps 84,12). Ihre Krone, die aus symbolischen Sternen besteht, sowie der Mond und der Himmel, in dem sie sich befindet, weisen sie als die Königin des Himmels aus.
So sehen wir Maria in ihrer ganzen königlichen Herrlichkeit und Majestät als die Königin des Himmels und der Erde zur Rechten ihres Sohnes Jesus Christus, des letzten und ewigen davidischen Königs, thronen.
Verneigen wir uns vor unserer Königin und suchen wir nach Ps 45,13 ihre königliche Gunst; und seien auch wir ihr Gefolge, um, wie jene heiligen Jungfrauen, zu Christus, dem ewigen davidischen König, geführt zu werden!
Nähere Darlegung von Ps 45,10-16 siehe hier.