Es gibt insgesamt drei Bibelstellen, die die antimarianischen Protestanten missbrauchen, um Maria als den letzten Dreck hinzustellen; dabei handelt es sich um Lk 11,27 im folgenden Wortlaut:
„Da erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Selig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! Er aber sprach: Vielmehr selig, die das Wort Gottes hören und befolgen.“
Man sagt, mit seinem benutzten Wort „vielmehr“ habe Jesus die Seligsprechung seiner Mutter verneint; denn es seien, so Jesus, vielmehr die selig, die, anders als seine Mutter, „das Wort Gottes hören und befolgen.“ Somit habe Jesus gesagt, dass Maria Gottes Wort nicht gehört und befolgt habe, weshalb sie nicht selig sei. Unabhängig davon, dass Jesus seine Mutter niemals in aller Öffentlichkeit, vor allen Leuten schlecht gemacht und bloßgestellt und so das Eltern-Gebot gebrochen und damit gesündigt hätte, heißt es gemäß dem griechischen Text in Wirklichkeit:
„Da erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Selig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! Er aber sprach: Gewiss, selig, die das Wort Gottes hören und befolgen.“
Denn das griechische Wort „menoun“ ist kein verneinendes Wort, sondern ein bejahendes und bedeutet „gewiss“. Jesus Christus bestätigt also mit dem von ihm benutzen Wort „gewiss“ die Seligsprechung seiner Mutter durch jene Frau. Sie ist selig, weil sie dem Willen Gottes, dass sie die Mutter seines Sohnes sein sollte, zustimmte:
„Siehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort!“ (Lk 1,38)
Weil Maria Gottes Wort – vermittelt durch den Engel – hörte und ihm zustimmte, wurde sie selig, was dann der Heilige Geist durch Elisabeth bestätigt hat:
„Selig, die geglaubt hat, dass in Erfüllung gehen wird, was ihr gesagt worden ist vom Herrn.“ (Lk 1,45)
Hier sehen wir, wie der Herr mit dem Heiligen Geist korrespondiert und gemäß dem Elterngebot seine Mutter öffentlich vor allen anwesenden Leuten geehrt, gewürdigt und verherrlicht hat, so, wie es sich für ein gutes Kind gehört! Wenn dann Jesus nach seiner Bestätigung der Seligkeit seiner Mutter mit dem Wort „gewiss“ dann noch sagt: „selig, die das Wort Gottes hören und befolgen“, dann erweitert er mit diesen Worten die Seligkeit auch auf alle übrigen Menschen, die Gottes Wort hören und befolgen.
Wir sehen: Von einer Nicht- oder Unseligkeit Mariens findet sich in Lk 11,27 keine Spur! Dieser merkwürdige Gedanke beruht auf einer Bibelfälschung, bei der man das Wort „menoun“ („gewiss“) unterschlägt. Diese Bibelfälschung hat ihre Ursache im satanischen Antimarianismus!
Aber man beachte auch hier: Jesus beschränkt sich, wie aufgezeigt, seinen Zuhörern gegenüber nicht allein auf die Seligkeit seiner Mutter, sondern auch auf die Seligkeit aller übrigen Wort-Gottes-Befolger. Mit dieser erweiterten Aussage lädt er seine Zuhörer ein, diese Seligkeit anzustreben! Hätte sich jene Frau wie ein Antimarianist verhalten, und daher Maria nicht seliggesprochen, hätte Jesus diese Evangelisierung nicht vornehmen können! Der Antimarianismus erweist sich damit als sehr hinderlich für Gottes Ziele, der Marianismus hingegen sehr förderlich, womit wir sehen, dass Maria und die Marienverehrung kein Hindernis zwischen Gott und den Menschen darstellen, wie die antimarianischen Protestanten unbiblisch behaupten!