Quelle: https://www.gotquestions.org/Deutsch/Unbefleckte-Empfangnis.html
I. GotQuestions:
Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass sich die Unbefleckte Empfängnis auf Jesus beziehen würde. Jesu Empfängnis war sicherlich unbefleckt, aber dieses Konzept bezieht sich überhaupt nicht auf Jesus.
Sagen wir es genau: Viele PROTESTANTEN glauben fälschlicherweise, dass sich die Unbefleckte Empfängnis auf Jesus beziehen würde, und zwar deshalb, weil sie den Katholizismus nicht kennen.
II. GotQuestions:
„Die Unbefleckte Empfängnis ist eine Lehre der römisch-katholischen Kirche und bezieht sich auf Maria, die Mutter Jesu. Die offizielle Darstellung sieht so aus, „dass die allerseligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis auf Grund einer besonderen Gnade und Auszeichnung von Seiten des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers der ganzen Menschheit, von jedem Makel der Erbsünde bewahrt blieb“. Im Wesentlichen ist die Unbefleckte Empfängnis der Glaube daran, dass Maria vor der Erbsünde beschützt worden wäre, dass Maria keine sündhafte Natur gehabt hätte und tatsächlich sündenfrei wäre.“
Das ist richtig dargelegt!
III. GotQuestions:
„Das Problem bei der Lehre von der Unbefleckten Empfängnis liegt darin, dass sie nicht in der Bibel gelehrt wird. Die Bibel beschreibt an keiner Stelle, dass Maria etwas anderes als eine gewöhnliche Frau gewesen wäre, die von Gott dazu auserwählt wurde, die Mutter des Herrn Jesus Christus zu sein. Maria war zweifellos eine fromme Frau (Lukas 1,28). Maria war sicherlich eine wunderbare Ehefrau und Mutter. Jesus hat Seine Mutter bestimmt geliebt und geschätzt (Johannes 19,27). Die Bibel gibt uns keinen Grund zu glauben, dass Maria ohne Sünde wäre.“
1. Selbst wenn in der Bibel die Unbefleckte Empfängnis nicht gelehrt würde, wäre das nicht schlimm, weil die Bibel unvollständig ist. Vollständig ist nach 1 Thess 2,13 die mündliche Überlieferung der Apostel. Der größte Teil dieser Überlieferung ist in der Bibel nicht enthalten, weshalb 1 Tim 3,16 sagt, dass die Kirche nur nützlich, nicht aber notwendig und maßgeblich ist. Deshalb finden wir in der Bibel zwar die Erwähnung der frühchristlichen Totentaufe, aber nicht ihre Beschreibung (1 Kor 15,29). Auch wird in der Bibel gesagt, dass es Jemanden und Etwas gibt, die dem Antichristen im Wege stehen; aber nirgendwo sagt die Bibel, wer dieser JEMAND und was dieses ETWAS ist ( 2 Thess 2,6-7). Beides wusste man ohne die Bibel.
2. Es ist also nicht wichtig, ob etwas in der Bibel enthalten ist oder nicht, sondern ob es nach 1 Tim 3,15 das Fundament der Wahrheit, die Kirche, lehrt oder nicht; und sie lehrt, dass Maria unbefleckt empfangen wurde und ihr ganzes Leben lang ohne Sünde war. Da sie das Fundament der Wahrheit ist, irrt sie nicht, da sie sonst nicht das Fundament der Wahrheit wäre.
3. In 1 Mo 3,15 lesen wir über die Mutter des Messias, dass sie die Feindin, Widersacherin Satans ist. Das könnte sie nicht sein, wenn sie mit Erbsünde und Sünde behaftet wäre, da jede Sünde, die man hat und tut, an Satan bindet. Denn mit jeder Sünde reicht man, wie man es zum Beispiel an Eva sieht, Satan die Hand; und reicht man ihm mit jeder Sünde die Hand, wird man sein Freund, was bei der Mutter des Messias nach 1 Mo 3,15 nicht der Fall ist! Des Weiteren lesen wir in Lk 1,28, wie der Engel Maria mit dem Namen „Kecharitomena“ anspricht, was nicht „Begnadete“, sondern „Gnadenvoll Gemachte“ bedeutet. Maria ist von Gott – gemäß dem Griechischen Wortlaut - am Anfang ihres Seins gnadenvoll gemacht worden, was ihre Bewahrung vor der Erbsünde impliziert. Beachten wir auch das Elterngebot 2 Mo 20,12, wonach Gott jeden verpflichtet, seine leiblichen Elter, Vater und Mutter, zu verherrlichen. Wir gläubigen Katholiken nehmen auch dieses Gebot Gottes sehr ernst; es ist in unseren Herzen eingeschrieben. Deshalb hätten wir, wären wir in der Position des Sohnes Gottes gewesen, unsere Mütter bei ihrer Erschaffung vor der Erbsünde bewahrt haben; und wir würden unseren Müttern so viel Gnade schenken, dass sie ohne Sünde leben. Wenn also schon wir gläubigen Katholiken unsere Mütter vor Erbsünde und Sünde bewahren würden, um wie viel mehr wird das Jesus Christus getan haben! Denn es ist nicht anzunehmen, dass wir das Elterngebot besser erfüllen (würden), als Jesus Christus. Wer also sagt, dass Jesus Christus seine Mutter nicht vor Erbsünde und Sünde bewahrt hat, der sagt damit, dass Jesus Christus das Elterngebot schlechter erfüllt, als wir es tun würden. Damit würde man Jesus Christus unter uns gläubige Katholiken erniedrigen.
IV. GotQuestions:
„Tatsächlich gibt uns die Bibel jedoch allen Grund zu glauben, dass Jesus Christus der einzige Mensch war, der nicht von der Sünde „infiziert“ war und niemals gesündigt hat (Prediger 7,20; Römer 3,23; 2.Korinther 5,21; 1.Petrus 2,22; 1.Johannes 3,5).“
In keiner dieser angeführten Stellen steht, dass Jesus Christus der einzige Mensch ohne Sünde sei. In Pred 7,20 steht, dass es zu dem Zeitpunkt, als der Prediger diese Zeilen schrieb, keinen Menschen gab, der so gesetzestreu gewesen wäre, dass er ohne Fehler gewesen wäre. Das bedeutet nicht, dass es nicht zu anderen Zeiten einen vollkommen gesetzestreuen Menschen gegeben hätte. Tatsächlich sagt uns die Bibel in Lk 1,6, dass Zacharia und Elisabeth „untadelig nach allen Geboten und Satzungen des Herrn“ wandelten. Die Stellen 2 Kor 5,21, 1 Petr 2,22 und 1 Joh 3,5 sagen, dass Jesus Christus ohne Sünde ist; da steht aber nicht, dass er allein ohne Sünde ist. Das Wort „allein“ fügen die Gotquestions-Autoren der Bibel einfach hinzu und fälschen sie auf diese Weise, um mittels dieser Bibelfälschung ihre unbiblisce Lehre "Maria Sünderin" zu postulieren! In Röm 3,23 steht, dass alle gesündigt haben. Die GotQuestions-Autoren fassen das biblische Wort „alle“ wortwörtlich auf. Wenn das biblische Wort „alle“ buchstäblich alle meinen würde, dann wären nach Röm 3,4 die Schreiber der biblischen Schriften Lügner, und wir müssten dann ihre biblischen Schriften verwerfen, weil hier steht, dass alle Menschen Lügner sind! Schauen wir auch Röm 3,10, wonach es keinen einzigen Menschen gäbe, der gerecht wäre. Doch in Lk 1,6, Mt 1,19 und Mt 5,45 steht, dass es sehr wohl gerechte Menschen gibt. Das biblische Wort „alle“ meint also nicht immer buchstäblich alle! Deshalb kann aus Röm 3,23 nicht geschlossen werden, dass es neben Jesus Christus keinen einzigen Menschen ohne Sünde geben würde. Deshalb kann diese Stelle nicht gegen die kirchliche Lehre von der Sündenlosigkeit Mariens verwendet werden.
V. GotQuestions:
„Die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis entstand aus dem Zwiespalt, wie Jesus Christus ohne Sünde geboren werden konnte, wenn Er in einer sündhaften Frau empfangen wurde. Der Gedanke war, dass Jesus eine sündhafte Natur von Maria geerbt hätte, wenn sie eine Sünderin gewesen wäre. Im Gegensatz zur Unbefleckten Empfängnis löst die Bibel das Problem dadurch, dass Jesus selbst auf wunderbare Weise vor der Verschmutzung durch die Sünde beschützt wurde, während Er in Marias Schoß war. Wenn Gott im Stande war, Maria vor Sünde zu schützen, wäre Er dann nicht auch in der Lage, Jesus vor Sünde zu schützen? Deswegen ist es weder nötig noch biblisch, dass Maria sündlos wäre. Die römisch-katholische Kirche argumentiert, die Unbefleckte Empfängnis sei nötig, weil Jesus Christus sonst das Objekt Seiner Eigenen Gnade gewesen wäre. Der Gedankengang geht ungefähr so: Damit Jesus auf wunderbare Weise vor Sünde bewahrt würde - was an sich selbst schon ein Akt der Gnade ist - wäre dies gleichbedeutend damit, dass Gott „Sich selbst begnadigen“ würde. Das Wort Gnade bedeutet „unverdiente Gunst“. Gnade bedeutet, jemandem etwas zu geben, das er oder sie nicht verdient hat. Dass Gott ein Wunder vollbracht hat, indem Er Jesus vor Sünde bewahrt hat, ist keine „Gnade“. Unter keinen Umständen hätte Jesus mit Sünde infiziert werden können. Er war vollkommen und sündenfreies Menschsein vereinigte sich mit sündenfreier Göttlichkeit. Gott kann nicht von Sünde infiziert oder befallen werden, da Er vollkommen heilig ist. Dasselbe gilt auch für Jesus. Es brauchte keine „Gnade“, um Jesus vor Sünde zu schützen. Als die Verkörperung Gottes war Er in Seinem Wesen „immun“ gegen Sünde.“ Demnach ist die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis weder nötig noch biblisch.
Hier weisen die GotQuestions-Autoren der Kirche eine Begründung zu, die sie nicht angibt. Die Kirche begründet die Unbefleckte Empfängnis nicht damit, dass sie sagen würde, dass Jesus Christus die sündhafte Natur von seiner Mutter geerbt hätte, wenn sie nicht unbefleckt empfangen worden wäre, sondern UNTER ANDEREM damit, dass der HEILIGE GOTT für seine Menschwerdung ein reines, sündenloses Gefäß haben wollte, in dem er sich 9 Monate lang aufhalten wollte, da Gott jede Sünde hasst und sich deshalb nicht in einem sündhaften und sündigen Gefäß aufhalten wollte, sondern in einem heiligen, reinen, sündenlosen! Deshalb geht obige Kritik völlig ins Leere; sie kritisiert etwas, was die Kirche nicht sagt!
VI. GotQuestions:
„Jesus wurde auf wunderbare Weise in Maria empfangen, die zu der Zeit jungfräulich war. Das ist der biblische Gedanke der Jungfrauengeburt.“
Die Kirche behauptet nichts anderes, weshalb es sehr sondbar ist, dass das als Kritikpunkt gegen die Kirche vorgetragen wird!
VII. GotQuestions:
„Die Bibel deutet nicht einmal an, dass die Empfängnis Marias irgendetwas Bedeutsames war.“
Das tut sie schon, und zwar, indem sie in 1 Mo 3,15 sagt, dass die Mutter des Messias Satans Feindin ist, was sie nicht sein könnte, wenn sie irgendetwas Satanisches in sich hätte (Erbsünde und Sünde)! Des Weiteren weist ihr Name „Kecharitomena“ in Lk 1,28 darauf hin, dass sie zu Beginn ihres Leben, bei ihrer Empfängnis, gnadenvoll gemacht wurde!
VIII. GotQuestions:
„Wenn wir dieses Konzept logisch betrachten, dann hätte Marias Mutter auch unbefleckt empfangen werden müssen. Wie konnte Maria ohne Sünde empfangen werden, wenn ihre Mutter sündhaft war? Dasselbe könnte über Marias Großmutter, Urgroßmutter usw. gesagt werden. Das Fazit lautet, dass die Unbefleckte Empfängnis keine biblische Lehre ist. Die Bibel lehrt die wunderbare jungfräuliche Empfängnis Jesu, aber nicht eine unbefleckte Empfängnis der Maria.“
Diese Kritik gegen die Kirche geht wieder ins Leere, da die Kirche dieses Argument gar nicht vorträgt, wie bei Punkt V dargelegt. Gott hat seine künftige Mutter nicht deshalb vor der Erbsünde bewahrt, damit von ihr her nicht die Sünde auf ihn übertragen wird, sondern (a) weil er das Elterngebot besser erfüllt, als wir Katholiken, die wir unsere künftigen Mütter vor Erbsünde und Sünde bewahren würden, und (b), weil er als der reine und heilige Gott nicht in einem sündhaften Gefäß leben wollte! Und so bestand überhaupt kein Grund, auch seine Großmutter, Urgroßmutter usw. vor Erbsünde und Sünde zu bewahren!
Weiterführende Texte:
Ist Jesus der einzige Mensch ohne Sünde?:
Maria, die Sündenlose:
https://gotanswers.page4.com/maria-die-mutter-jesu/maria-die-s%C3%BCndlose/